Bezirksverband Trier

Senioren als Konsumenten begreifen und stärken

Auch als Konsumenten werden Senioren immer wichtiger: Laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung verfügt die Generation der über 60-jährigen bereits heute über eine Kaufkraft von 316 Milliarden Euro. Die heute Älteren sind damit die Seniorengeneration mit der größten Konsumkraft aller Zeiten. Diese Entwicklung wird sich in Zukunft noch verstetigen, auch wenn die Alterseinkünfte laut Altenbericht künftig sinken werden. Senioren sind ein „Konsummotor“ unserer Gesellschaft.

Ältere Menschen werden zunehmend die Zielgruppe von veränderten Marketingstrategien werden. Dabei sind sie erfahrene Konsumenten mit besonderen Ansprüchen an Qualität, praktische Handhabung, Komfort, Service und Beratung. Sie haben in vielen Bereichen einen vermehrten Informations- oder speziellen Beratungsbedarf, wünschen sich eine ausgeprägte Berücksichtigung ihrer Interessen und eine gezielte Ansprache sowie verbrauchergerechte Produkte in erreichbarer Nähe. Zum Leidwesen Älterer stellen viele Warenangebote und Dienstleistungen ältere Verbraucher in ihrem Alltag vor Probleme. Technische Fachbegriffe und unverständliche, zu komplizierte Gebrauchsanweisungen sind keine Ausnahme. Die persönliche Beratung lässt häufig zu wünschen übrig. Die Konsequenz: Ältere Menschen fühlen sich in Verkaufssituationen oft nicht ernst genommen, verunsichert, überfordert und ausgegrenzt. Beispiele im Alltag sind nahezu überall zu finden: An Bahnhöfen, im Internet, bei Telekommunikationsangeboten oder in Einkaufszentren finden sich zahlreiche Anglizismen und Wortschöpfungen, die - nicht nur - älteren Menschen das Leben unnötig schwer machen (Meeting-Point am Flughafen, Eye-Make-up-Remover-Pad in der Kosmetikabteilung oder Touchpoint bei der Bahn). Sprache ist Ausdruck, dient der Verständigung und Orientierung. Etwa einem Drittel der in Deutschland lebenden Bevölkerung ergeht es so: Vor allem ältere Menschen, deren schulische Bildung das Erlernen von Fremdsprachen noch nicht vorsah, sind davon betroffen. Ähnliches gilt für das sprichwörtlich „Kleingedruckte“ auf Produkten. Einkaufen im Supermarkt wird für viele zur Herausforderung. Kaum lesbare Verpackungsaufschriften, komplizierte Gebrauchsanweisungen, schlechte Bedienbarkeit von technischen Geräten, unübersichtliche Kostenstrukturen und zunehmende Automatisierung anstelle von individueller Beratung – viele ältere Menschen sind als Verbraucher oftmals überfordert. Auch im Internet gibt es immer mehr Hürden: Unübersichtliche Seiten mit versteckten Kosten- und Abofallen oder schwer lesbare Schriften - die Liste der Probleme ist lang. Im Finanzbereich stoßen ältere Verbraucher ebenso an ihre Grenzen: Schon ab 60 Jahren wird ein Bankdarlehen zur Glückssache, deutlich höhere Zinsen als für jüngere Kreditnehmer sind keine Seltenheit, Käufe auf Raten sind ab 70 Jahren sogar nur über Bürgschaften der Kinder zu bekommen, auch der Erweb einer Kreditkarte wird für viele ältere Menschen zur Herausforderung. Hinzu kommt: Mangelnde Beratung und Betreuung: Der Automat und die Internetüberweisungen werden zum „Normalfall“. Wer diese nicht nutzt und den traditionellen Weg bevorzugt, zahlt immer häufiger drauf. Die gleiche Entwicklung ist in der Versicherungsbranche zu beobachten: Alterseintrittsgrenzen für Versicherungsabschlüsse oder überteuerte Versicherungsprämien für ältere Kunden gehören zum Alltag von Senioren.

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